Zertifizierte Weiterbildung zur

'Fachkraft für den Situationsansatz'

für Teams, Träger und Einzelpersonen

Weiterbildungen zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’ werden bereits seit 1998 im gesamten Bundesgebiet durchgeführt und bis heute haben mehrere tausend sozialpädagogische Fachkräfte an diesen teilgenommen.

„Das pädagogische Konzept Situationsansatz ist eine Einladung, sich mit den Kindern auf das Leben einzulassen“ (Jürgen Zimmer)

Das Leitbild des Situationsansatzes, die fünf Dimensionen und sechzehn pädagogische Grundsätze bilden die Grundlage für die Weiterbildung zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’. Sie bietet interessierten Teams und Einzelpersonen die Möglichkeit, über die eigene Praxis nachzudenken und sie weiterzuentwickeln.

Die zertifizierte Weiterbildung unterstützt die sozialpädagogischen Fachkräfte in diesem Prozess, auch indem sie die aktuellen Bildungspläne der Länder und die trägerspezifischen Profile miteinbezieht.

Kompetenzprofil

Fachkräfte für den Situationsansatz

  • können relevante Schlüsselsituationen für die Bildungsprozesse der Kinder erkennen und analysieren
  • entwickeln und begründen die Ziele für die pädagogische Praxis für diese konkreten Situationen
  • kennen vielfältige Methoden zur Erschließung von Bildungsinhalten
  • reflektieren ihre Arbeit im Team
  • bauen Erziehungspartnerschaften mit Familien und Sorgeberechtigten auf
  • nutzen die Ressourcen des Sozialraums
  • verstehen Demokratie als einen Prozess von Aushandlung zwischen Menschen deren Lebensverhältnisse ungleich sind
  • nutzen Qualitätsentwicklungsinstrumente zur Verbesserung der eigenen Fachlichkeit und der konzeptionellen Arbeit.

Mögliche Weiterbildungsformate

Die Fachkraft- Weiterbildung wird

  • in einer zweistufigen, geschlossenen Weiterbildungsgruppe (Grundlagen- und Aufbaukurs – ) oder
  • in einem offenen Modulsystem (Modul 1 bis 6)

angeboten.

Das zweistufige Format mit Grundlagen- und Aufbaukurs (insgesamt jeweils 15 Tage) empfiehlt sich vor allem für die einrichtungs- und trägerbezogene Weiterbildung. In einer festen Lerngruppe wird innerhalb von ein bis drei Jahren ein teilnehmendenorientiertes Curriculum durchgeführt, dass mit einer Abschlussarbeit zu einem qualifizierten Abschluss führt.

Das Zertifikat des Grundlagenkurs bescheinigt qualifizierte Grundlagenkompetenzen in der Arbeit nach dem Situationsansatz und berechtigt zur Teilnahme am Aufbaukurs. Zudem wird es für die Module 1-3 angerechnet.

Das Zertifikat des Aufbaukurs ist der Fachkraft-Abschluss.

Ein Team kann sich so ein gemeinsames Verständnis von den Grundlagen des Situationsansatzes erarbeiten, exemplarisch aktuelle Kindersituationen aufgreifen und pädagogisch sowie strukturell gestalten. Die Referent*innen arbeiten dabei sowohl mit dem Team wie mit der Leitung und vermitteln – soweit gewünscht – auch Grundlagen im Kontakt mit Ihnen als Träger.

Im bundesweit dezentral angebotenen Modulsystem entscheiden die Teilnehmer*innen selbst, welche Module sie zu welchem Zeitpunkt belegen. Als Einstieg wird jedoch empfohlen, mit Modul 1 zu beginnen. Jedes Modul schließt mit einem qualifizierten Nachweis und einem Eintrag in das Studienbuch ab. Die Teilnahme an Modul 6 (Theorie / Geschichte und Abschluss) setzt den Nachweis der erfolgreichen Teilnahme der Module 1 bis 5 voraus und mündet in den Fachkraft-Abschluss.

Zertifizierte Fachkräfte für den Situationsansatz können sich zudem zu Multiplikator*innen im Situationsansatz sowie für Interne Evaluation nach QuaSi weiterqualifizieren (ehemals Level C, heute Multipliktor*innen-Kurse).

Grundlagenkurs auf dem Weg zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’

In dem 15-tägigen Grundlagenkurs erlangen die teilnehmenden Pädagog*innen qualifizierte Grundlagenkompetenzen in der Arbeit nach dem Situationsansatz. Er eignet sich für pädagogische Fachkräfte aus der Kita und angrenzenden Bildungseinrichtungen, die sich von Grund auf mit dem Situationsansatz vertraut machen wollen. Es geht darum, die Prinzipien und Planungsschritte des Situationsansatzes in die Praxis umzusetzen, Kindersituationen zu erkennen, sowie die Bildungs- und Erziehungskompetenzen im eigenen Praxisfeld auf situationstheoretischer Grundlage zu fundieren.

Inhalte des Grundlagenkurses

Lebensweltenorientierung 

Die Teilnehmenden setzen sich mit der Bedeutung von Lebensweltenorientierung im Situationsansatz auseinander und damit, wie Lebenssituationen von Kindern und Familien zur Grundlage für die pädagogische Arbeit werden. 

  • Leitbild & Ziele Sita 
  • Lebensweltenorientierung / Lebens- & Familiensituationen / Sozialraum 
  • Planungsschritte im SitA
  • Definition Schlüsselsituationen  

 

Bildung 

Die Teilnehmenden erarbeiten, Bildung als einen ständigen Entwicklungsprozess zu verstehen, bei dem das Kind seine geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten und seine personalen und sozialen Kompetenzen weiterentwickelt. 

  • Projektbegriff – Alltagssituationen als Lebens- und Erfahrungsraum – Alltagslernen  
  • Bildung im SitA – Ko-Konstruktion  
  • Bindung  
  • Transitionen  
  • Beobachtung  
  • Raumgestaltung  

 

Partizipation & Inklusion 

Die Teilnehmenden befassen sich mit Partizipation als Kinder- und Menschenrecht, das allen Menschen von Geburt an zu Verfügung steht. In der Kindertageseinrichtung geht es deshalb darum, Bedingungen zu schaffen, unter denen gemeinsames Leben demokratisch und inklusiv gestaltet werden kann.  

  • Partizipation geht nicht ohne Inklusion 
  • Kinderperspektiven 
  • Regeln mit Kindern  
  • Zusammenarbeit mit Eltern & Familien 
  • Beschwerdemanagement  
  • Machtverhältnisse & Adultismus 

Je nach Vorwissen und Bedarfe der Teilnehmenden können die inhaltlichen Schwerpunkte variieren.

Arbeitsweise
  • insgesamt 15 Seminartage (aufgeteilt in mehrtägige Teilabschnitte über 1-3 Jahre)
  • feste Lerngruppe
  • inklusive Praxisberatung in Kleingruppen
  • Arbeit an einem individuellen Praxis- und Bildungsvorhaben
  • Mitgestaltung der Lernorganisation und Lernkultur der Gruppe
  • Begleitender Diskurs mit Trägervertreter*innen und Fachberater*innen

In allen Weiterbildungen zur ‚Fachkraft für den Situationsansatz’ begegnen Sie den grundlegenden Merkmalen des Situationsansatzes: seinem Leitbild, seinen Grundsätzen und theoretischen Dimensionen/ Begründungen. Der Grundlagenkurs mit teilnehmendenorientiertem Werkstatt-Charakter gibt die Möglichkeit, den Situationsansatz in Theorie und Praxis kennenzulernen und ihn zwischen den Teilabschnitten in der eigenen Praxis zu erproben und im Selbststudium zu vertiefen. Der erste Tag der Teilabschnitte wird an die Erfahrungen und Fragen der Teilnehmenden anknüpfen, die sie aus ihrer individuellen Praxis mitbringen. In den einzelnen Abschnitten werden die Teilnehmenden einen Wechsel von Impulsreferaten, Plenumsgesprächen, kleinen Arbeitsgruppen, Einzelarbeiten u.a. erleben. Ebenso sind eine Hospitation/ein Praxisbesuch geplant. Die Auseinandersetzung mit Fachliteratur und Medien unterstützt die Teilnehmenden auf ihrem Weg zur ‚Fachkraft für den Situationsansatz‘ und bei der persönlichen Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen. 

Zertifikat

Im Laufe der Weiterbildung ist als Voraussetzung für das Zertifikat eine thematisch passende Praxisaufgabe zu leisten. Die Praxisaufgabe wird im Kita-Alltag entwickelt, umgesetzt und dokumentiert.  

Der Grundlagenkurs endet mit einem Zertifikat für die Teilnehmenden und einem Eintrag ins Studienbuch der Fachkraft-Weiterbildung. Teilnehmende, die an einem Weiterbildungsabschnitt nicht teilnehmen können, müssen qualifizierte Eigenarbeiten, die mit der Referent*in vereinbart werden, erbringen. Ansonsten gibt es eine Teilnahmebescheinigung. 

Teilnehmende, die den gesamten Grundlagenkurs inklusive der Präsentation einer Praxisaufgabe erfolgreich absolviert haben, erhalten vom Institut für den Situationsansatz in der Internationalen Akademie gGmbH ein Zertifikat, das ihnen qualifizierte Grundlagenkompetenzen in der Arbeit nach dem Situationsansatz anerkennt und bescheinigt.

Dieses Zertifikat berechtigt zur Teilnahme am Aufbaukurs oder den Modulen 4-6, mit dem die Teilnehmenden das Abschluss-Zertifikat zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’ erwerben können.  

 

Aufbaukurs zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’

Der 15-tägige Aufbaukurs ist konzipiert für pädagogische Fachkräfte, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Situationsansatz auf aktuelle Herausforderungen beziehen und vertiefen wollen. Es geht dabei um neuere theoretische Erkenntnisse und praxisbezogene Weiterentwicklungen zur Bildungs- und Beziehungskultur, zur sozial-räumlichen Orientierung der Kita und um die Qualitätsthematik im Kita-Bereich.

Inhalte des Aufbaukurses

folgt…

Arbeitsweise
  • insgesamt 15 Seminartage (aufgeteilt in mehrtägige Teilabschnitte über 1-3 Jahre)
  • feste Lerngruppe
  • inklusive Praxisberatung in Kleingruppen
  • Auseinandersetzung mit einem persönlichen Bildungsvorhaben
  • Arbeit an einem individuellen Praxisvorhaben mit schriftlichem Abschlussbericht
  • Recherche-Arbeit in und zwischen den einzelnen Teilabschnitten
  • Mitgestaltung der Lernorganisation und Lernkultur der Gruppe und interessengeleitete Parallelarbeit mit wechselseitiger Information
  • Begleitender Diskurs mit Trägervertreter*innen und Fachberater*innen
  • (Fach)Öffentliches Kolloquium mit Präsentation der Lernergebnisse und Vergabe des Zertifikates ‘Fachkraft für den Situationsansatz’
Zertifikat

Das Aufbaukurs-Zertifikat bescheinigt umfängliche Kompetenzen im Situationsansatz und berechtigt zum Führen des Titels ‘Fachkraft für den Situationsansatz’.

 

Modularisierte Weiterbildung

Die modularisierte Weiterbildung zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’ umfasst insgesamt

  • sechs Weiterbildungs-Module mit max. 51 Seminartagen
  • max. neun Tage Praxisberatung
  • sowie Zeiten für das individuelle Selbststudium
Inhalte der Module 1 – 6
 
  Module Tage max.
1 Situationsansatz – eine Einladung, sich mit Kindern auf das Leben einzulassen   8 Tage
2 In der Kita bildet sich das Kind und bildet sich Gesellschaft 10 Tage
3 Partizipation: Demokratie leben von Anfang an   7 Tage
4 Alle Kinder sind gleich, jedes Kind ist besonders   8 Tage
5 Die Kita als lernende Organisation und Planung im Situationsansatz   7 Tage
6a Theorie und Geschichte des Situationsansatzes   7 Tage
6b Colloquium und Präsentation: Qualität und Qualifikation präsentieren und evaluieren   4 Tage
  Seminartage insg. 51 Tage
  Praxisberatungstage   9 Tage
  Selbststudium und Dokumentation  
 

Modul 1:

SITUATIONSANSATZ – EINE EINLADUNG, SICH MIT DEN KINDERN AUF DAS LEBEN EINZULASSEN

  • Orientierung an Lebenssituationen
  • Diskurs, Analyse und Schlüsselsituationen
  • Sozialräumliches Umfeld wahrnehmen
    und analysieren
  • Situationen analysieren (Einstieg in das Planungskonzept)

Modul 2:

IN DER KITA BILDET SICH DAS KIND UND BILDET SICH GESELLSCHAFT

  • Anregungsreiche Lernkultur
  • Schöpferische Kräfte im Spiel
  • Werte und Normen
  • Räume und ihre Gestaltung, Material
  • Beobachten und Dokumentieren

Modul 3:

PARTIZIPATION: DEMOKRATIE LEBEN VON ANFANG AN

  • Schlüsselsituationen im Leben der Kinder
  • Beteiligung von Kindern
  • Auseinandersetzung mit Normen und Werten
  • Elternpartizipation
  • KiTa als aktiver Teil der sozialen Infrastruktur

Modul 4:

ALLE KINDER SIND GLEICH, JEDES KIND IST BESONDERS

  • Mädchen und Jungen
  • Altersmischung
  • Kulturelle Vielfalt
  • Behinderung/ Beeinträchtigung/ besondere Bedürfnisse

Modul 5:

DIE KITA ALS LERNENDE ORGANISATION UND PLANUNG IM SITUATIONSANSATZ

  • Erzieher_innen sind Lehrende und Lernende
  • Planungskonzept
  • KiTa als lernende Organisation

Modul 6a:

THEORIE UND GESCHICHTE DES SITUATIONSANSATZES

  • Wurzeln und Ideengeschichte des Situationsansatzes
  • Bezüge zu anderen pädagogischen Ansätzen
  • Leitbild und Dimensionen
  • Grundsätze

Modul 6b:

FACHÖFFENTLICHES COLLOQUIUM UND PRÄSENTATION

  • Qualität und Qualifikation präsentieren und evaluieren
Arbeitsweise

folgt…

Zertifikat

Teilnehmende, die alle sechs Module inklusive der Präsentation einer Praxisaufgabe erfolgreich absolviert haben, erhalten vom Institut für den Situationsansatz in der Internationalen Akademie gGmbH das Fachkraft-Zertifikat. Dieses bescheinigt umfängliche Kompetenzen im Situationsansatz und berechtigt zum Führen des Titels ‘Fachkraft für den Situationsansatz’.

 

Die Weiterbildungskurse mit dem Ziel Multiplikator*in im Situationsansatz sowie Multipliktor*in für Interne Evaluation nach QuaSi richten sich an Fachkräfte für den Situationsansatz (Abschluss Aufbaukurs oder Module 1-6) und berechtigt nach erfolgreichem Abschluss zur eigenständigen Durchführung von Weiterbildungen zum Situationsansatz und Begleitung von Internen Evaluationen im Handlungsfeld.

Thematische Schwerpunkte der Weiterbildung können sein:

  • Fortbildung
  • Weiterbildung
  • Interne Evaluation nach QuaSi
  • Fachliche und fachpolitische Weiterentwicklungen
  • Individuelle Weiterentwicklung

Weitere Informationen finden Sie im W.ISTA-Untermenü unter “Weiterbildungen”.

Level A
Level B
Module 1-6
Teamfortbildung
Level C
 

Sie erreichen uns unter oder über unser .

Wenn Sie als Einzelperson auf der Suche nach Weiterbildungen zur ‘Fachkraft für den Situationsansatz’ sind, dann durchstöbern sie gern die anstehenden Fachkraft-Kurse unter “Aktuelle Termine”.

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